Der Vorstand über ESG in der VIG

Seit ihrer Gründung war die VIG-Versicherungsgruppe auf Nachhaltigkeit und Langfristigkeit ausgerichtet und vom Geist des Gemeinsamen geprägt. Auch heute spielen für sie ökologische und soziale Faktoren sowie gute Unternehmensführung (ESG) eine zentrale Rolle. Das drückt sich in ihren Grundwerten – Vielfalt, Verantwortung, Kundennähe – ebenso wie in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie aus. Doch was bedeutet das konkret in den einzelnen Geschäftsbereichen? Dazu nehmen die Vorstandsmitglieder der VIG Holding hier Stellung. Weitere Informationen erhalten Sie im aktuellen (PDF:) Nachhaltigkeitsbericht.

Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit in der VIG und wie wird ESG in Ihrem Zuständigkeitsbereich gelebt?

  • Elisabeth Stadler (Porträt, © Ian Ehm) Elisabeth Stadler
  • Liane Hirner (Porträt, © Ian Ehm) Liane Hirner
  • Peter Höfinger (Porträt, © Ian Ehm) Peter Höfinger
  • Gerhard Lahner (Porträt, © Ian Ehm) Gerhard Lahner
  • Gábor Lehel (Porträt, © Ian Ehm) Gábor Lehel
  • Hartwig Löger (Porträt, © Ian Ehm) Hartwig Löger
  • Harald Riener (Porträt, © Ian Ehm) Harald Riener
  • Peter Thirring (Porträt, © Ian Ehm) Peter Thirring
Prof. Elisabeth Stadler, Generaldirektorin, Vorstandsvorsitzende (Porträt, © Ian Ehm)

Elisabeth Stadler,
CEO/Vorstandsvorsitzende

Zuständigkeitsbereiche:

Leitung der VIG-Gruppe, Strategie, Generalsekretariat und Recht, Corporate Social Responsibility, Beteiligungsmanagement, Europäische Angelegenheiten, Group Communications & Marketing, Group Sponsoring, Bankkooperationen und internationale Partnerschaften, Human Resources

„Wir schützen, was zählen wird.“

Warum und wie werden ESG-Faktoren in die VIG-Gruppenstrategie integriert?

Nachhaltigkeit ist eine zentrale Komponente in der strategischen Ausrichtung der VIG-Versicherungsgruppe. Jedes Unternehmen muss auf seine langfristige Stabilität achten, aber für uns als Versicherungsunternehmen gilt das in besonderem Maße. Wir schützen, was zählt – und auch, was morgen zählen wird. Unsere Stakeholder können sich darauf verlassen, dass wir ein langfristig zuverlässiger Partner sind.

Wie wir das erreichen? Indem wir langfristige Entwicklungen im Auge behalten und frühzeitig auf diese reagieren. Dabei denke ich aktuell an den Klimawandel, die Digitalisierung und die demografische Entwicklung.

„Unsere Stakeholder können sich darauf verlassen, dass wir ein langfristig zuverlässiger Partner sind.“

Ein langfristiger Blick ist zugleich ein weiter Blick. Kein Mensch und auch kein Unternehmen ist eine Insel. Profitables Wachstum ist wichtig, damit wir unser Versprechen auch morgen und übermorgen noch erfüllen können. Aber es braucht mehr: eine gesunde Umwelt ebenso wie ein funktionierendes Gemeinwesen. Und es braucht ein System der verantwortungsvollen Unternehmensführung. Unser Code of Business Ethics legt die Prinzipien fest, an denen wir uns in unserem Handeln orientieren.

Wir haben 2017 eine Nachhaltigkeitsstrategie ausgearbeitet. Sie basiert auf einer Wesentlichkeits- und einer Impact-Analyse, die jene Themen aufzeigten, die aus Sicht der Stakeholder eine hohe Relevanz haben und bei denen die Auswirkungen der Gruppe erheblich sind. Diese Analysen bildeten die Grundlage für unsere Nachhaltigkeitsstrategie, die sich in fünf Schwerpunktbereiche gliedert: Kerngeschäft, KundInnen, MitarbeiterInnen, Gesellschaft und Umwelt. Damit sorgt sie für die Beachtung von ESG-Faktoren in sämtlichen Bereichen – vom Investmentprozess über das Underwriting bis zur Personalpolitik und unserem Engagement für lokale Gemeinschaften in Zentral- und Osteuropa.

WP/StB Mag. Liane Hirner, CFO (Porträt, © Ian Ehm)

Liane Hirner, CFO

Zuständigkeitsbereiche:

Finanz- und Rechnungswesen, Enterprise Risk Management, Asset-Risk Management, Datenmanagement & Prozesse

„Wir verfügen über ein umfassendes Risikomanagementsystem.“

Wie geht die VIG-Gruppe mit Nachhaltigkeitsrisiken um? Wie schafft die VIG-Gruppe ein Arbeitsumfeld, in dem sich jede Mitarbeiterin und jeder Mitarbeiter optimal entfalten kann?

Wer in einer riskanten Welt langfristig erfolgreich sein möchte, bedarf einer ausgeprägten Risikokultur. Für uns als VIG-Versicherungsgruppe ist es Teil unseres Kerngeschäfts, sich mit Risiken auseinanderzusetzen. Daher verfügen wir über ein umfassendes Risikomanagementsystem. Zudem arbeiten wir daran, auch nichtfinanzielle Risiken immer stärker in unser klassisches Risikomanagement zu integrieren.

Wir beschäftigen uns beispielsweise von Haus aus mit Naturkatastrophenszenarien, etwa Sturm, Hochwasser oder Erdbeben. Allerdings führt die globale Erwärmung zu einer Häufung von extremen Wetterereignissen wie etwa Hitzewellen oder Starkregen. Daher führen wir seit 2019 zusätzlich spezielle Analysen durch, um abzuschätzen, wie sich ein klimabedingter Anstieg der Häufigkeit und Höhe von Schäden in unterschiedlichen Sparten auswirkt. Die Ergebnisse beeinflussen unter anderem den Einkauf von Rückversicherungen, damit stets eine ausreichende Absicherung gegeben ist.

Dabei ist Diversifikation nicht nur ein wesentliches Element des Risikomanagements. In der VIG ist Diversität ein Grundwert und als solcher Grundlage für unsere nachhaltige Personalpolitik.

Wesentlich dafür ist unser Bekenntnis zur Vielfalt: Wir schätzen unterschiedliche Erfahrungen und Perspektiven und sehen sie als Bereicherung. So schafft die VIG-Gruppe ein Umfeld, in dem sich alle Beschäftigten optimal entfalten können. Unsere Diversitätsstrategie rückt die Aspekte Geschlecht, Generationen und Internationalität in den Vordergrund. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen: In der Gruppe haben wir auf Vorstandsebene eine Frauenquote von 25%, auf der zweiten Managementebene von 46%. Die „Financial Times“ nahm die VIG-Gruppe in ihre Liste der „Diversity Leaders 2021“ auf. Laut dem Magazin „Forbes“ zählt die VIG-Versicherungsgruppe zu den 750 besten Arbeitgebern weltweit. Damit sind wir der einzige österreichische Finanzdienstleister, der in dieser Liste vertreten ist.

25%

der Vorstandspositionen in der Gruppe sind weiblich besetzt.

Mag. Peter Höfinger (Porträt, © Ian Ehm)

Peter Höfinger

Zuständigkeitsbereiche:

Firmen- und Großkundengeschäft, Vienna International Underwriters (VIU), Group Reinsurance

„Wir setzen Maßnahmen, um unser Geschäftsmodell an den Klimawandel anzupassen.“

Welche Bedeutung hat der Klimawandel für die VIG-Gruppe und wie reagiert sie auf ihn?

Die globale Erwärmung ist neben der Digitalisierung jene Entwicklung, die die Zukunft unserer Wirtschaft am stärksten prägen wird. Wir bemerken bereits heute eine Zunahme von extremen, durch den Klimawandel bedingten Wetterereignissen.

Als VIG-Versicherungsgruppe nehmen wir von Haus aus eine langfristige, nachhaltige Perspektive ein. Wir setzen daher Maßnahmen, um unser Geschäftsmodell an den Klimawandel anzupassen. Ein großer Schritt in diese Richtung war unsere Klimawandelstrategie, die wir 2019 beschlossen haben. Zum einen bauen wir unsere Investments in den Kohlesektor ab. Zugleich übernehmen wir keine neuen Versicherungen für Kohlebergbau- oder Kohlekraftwerksprojekte. Bestehende Versicherungen werden schrittweise abgebaut. Im Jahr 2020 konnten wir die Kohlerisiken im Firmen- und Großkundengeschäft im Vergleich zum Vorjahr um 60% reduzieren.

Ich bin davon überzeugt, dass Underwriting ein wichtiger Hebel ist, um zu einer ökologischen Ausrichtung der Wirtschaft beizutragen. Diesen Hebel nutzen wir, indem wir Versicherungen für innovative, nachhaltige Technologien bieten. Wir versichern in Zentral- und Osteuropa bereits seit vielen Jahren erneuerbare Energieträger wie Wind- und Wasserkraft, Photovoltaik und Biomasse – und zählen heute zu den führenden Anbietern in diesem Bereich..

Die VIG-Gesellschaften verringern auf vielfältige Weise, ihren ökologischen Fußabdruck. LED-Lampen benötigen weniger Energie, der Verzicht auf Plastikflaschen oder unnötige Ausdrucke reduziert den Ressourcenverbrauch. Und immer mehr Meetings finden – auch pandemiebedingt – online statt, wodurch weniger Dienstreisen notwendig sind.

60%

Um 60% reduzierte die VIG-Gruppe im Jahr 2020 ihre Kohlerisiken im Firmen- und Großkundengeschäft.

Mag. Gerhard Lahner (Porträt, © Ian Ehm)

Gerhard Lahner

Zuständigkeitsbereiche:

Asset Management, Asset Liability Management, Group Treasury

Mehr Kapital für ökologische und soziale Projekte

Wie integriert die VIG-Gruppe ESG-Faktoren in den Investmentprozess?

Die VIG-Versicherungsgruppe verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von rund EUR 37 Mrd. Das bringt eine große Verantwortung mit sich, nicht nur gegenüber unseren Kundinnen und Kunden, sondern auch gegenüber der Gesellschaft und zukünftigen Generationen. Denn wo und wie dieses Geld veranlagt wird, beeinflusst die Richtung, in die sich die Wirtschaft entwickelt. Die VIG-Gruppe integriert daher soziale und ökologische Faktoren in den Investmentprozess.

Im Rahmen der VIG-Klimawandelstrategie haben wir uns dazu verpflichtet, Direktinvestitionen in den Kohlesektor vollständig abzubauen. Damit unterstützen wir den Übergang in eine CO2-arme Wirtschaft. Seit Mai 2019 kaufen wir keine Aktien oder Anleihen von Unternehmen des Kohlesektors mehr, also etwa von Bergbauunternehmen und Kraftwerken. Bis 2025 reduzieren wir bestehende Investitionen im Vergleich zum Basisjahr 2019 um deutlich mehr als die Hälfte. Und spätestens 2035 werden wir sie gänzlich aus unserem Portfolio entfernt haben.

Auf der anderen Seite bauen wir unsere Investitionen in nachhaltige Projekte aus. Die VIG-Gesellschaften stellen zum Beispiel Kapital für den Ausbau von erneuerbaren Energien zur Verfügung. Das Volumen an Green Bonds in unseren Beständen hat sich von 2018 auf 2020 mehr als verdreifacht. Ein weiterer Schwerpunkt ist unser Engagement im sozialen Wohnbau. Durch die Beteiligung an gemeinnützigen Bauvereinigungen stellt die VIG-Versicherungsgruppe indirekt über 100.000 Wohnungen zu erschwinglichen Mieten zur Verfügung.

Im ersten Halbjahr 2021 haben wir zudem erfolgreich unsere erste Nachhaltigkeitsanleihe begeben. Die Senior-Anleihe weist ein Volumen von rund EUR 500 Mio. auf und wurde bei institutionellen Investoren im In- und Ausland platziert. Das aufgenommene Kapital dient dem Ausbau unserer Investments in soziale und ökologische Projekte. Zugleich stärken wir damit die langfristige Kapitalplanung der Gruppe.

EUR 238,2 Mio.

hat die VIG-Gruppe per Ende 2020 in Green Bonds investiert, also in Anleihen, die der Finanzierung von umweltfreundlichen Projekten dienen.

Gábor Lehel (Porträt, © Ian Ehm)

Gábor Lehel

Zuständigkeitsbereiche:

Aktuariat, Versicherungstechnik Personenversicherung

Neue Produkte für eine ältere Gesellschaft

Wie reagiert die VIG-Versicherungsgruppe auf die demografische Entwicklung?

Die demografische Entwicklung wird sich massiv auf die Sozialsysteme der europäischen Staaten auswirken. Der Anteil der über 65-Jährigen wird in den nächsten Jahren in Zentral- und Osteuropa deutlich zunehmen. Die wesentlichen Gründe dafür: steigende Lebenserwartung und sinkende Geburtenraten. Damit steigen auch die Ausgaben für Pensionen, ebenso wie jene für medizinische Betreuung und Pflege.

Die VIG-Versicherungsgesellschaften ergänzen mit ihren Produkten die staatlichen Sicherungssysteme und leisten so einen Beitrag, um drohende Versorgungslücken zu schließen. Die private Lebensversicherung ist etwa das einzige Finanzprodukt, das eine lebenslange Rente garantiert. Ein strategischer Schwerpunkt der VIG-Gruppe ist zudem der Ausbau von Versicherungslösungen und Serviceleistungen im Gesundheitsbereich – wie etwa innovative E-Health-Angebote. Für private Versicherungsunternehmen liegt in den Bereichen der Gesundheits- und Altersvorsorge großes Wachstumspotenzial. Zugleich fördern wir das gesellschaftliche Bewusstsein für die Herausforderungen der demografischen Entwicklung. Dazu dient etwa die österreichische Initiative „PflegerIn mit Herz“, mit der unser Hauptaktionär und die Wiener Städtische für das Berufsbild der Pflegerin bzw. des Pflegers werben.

„Die VIG-Gesellschaften leisten mit ihren Produkten einen Beitrag, um drohende Versorgungslücken in den Bereichen Altersvorsorge, Gesundheit und Pflege zu schließen.“

Eine doppelte Zukunftsvorsorge bieten wir mit fondsgebundenen Lebensversicherungen, die ihren Investmentansatz an ESG-Kriterien ausrichten – sie geben den Kundinnen und Kunden Sicherheit im Alter und investieren zugleich in die Zukunft des Planeten. Die VIG-Gesellschaft Wiener Städtische etwa hat 2020 die erste Fondspolizze auf den Markt gebracht, der das Österreichische Umweltzeichen verliehen wurde. Die laufenden Prämienzahlungen fließen in Fonds, die nur in Unternehmen investieren, die einen aktiven Beitrag zu Umwelt-, Klima- und Tierschutz leisten sowie auf Effizienz beim Verbrauch von natürlichen Ressourcen achten.

Hartwig Löger (Porträt, © Ian Ehm)

Hartwig Löger

Zuständigkeitsbereiche:

Group Development und Strategie, Planung und Controlling

Innovation und Zuverlässigkeit gehen Hand in Hand

Was bedeutet für die VIG-Gruppe Nachhaltigkeit im Umgang mit ihren Kundinnen und Kunden? Und welche Rolle spielt dabei die Digitalisierung?

Kundenzufriedenheit ist ein zentrales Anliegen aller unserer Versicherungsgesellschaften. Dafür bedarf es hoher Zuverlässigkeit über lange Zeiträume hinweg. Schließlich geben wir unseren mehr als 22 Mio. Kundinnen und Kunden ein Versprechen über eine Leistung, die oft Jahrzehnte in der Zukunft liegt. Zugleich braucht es ein hohes Maß an Kundenservice im Hier und Jetzt. Und die Berücksichtigung von neuen Bedürfnissen und Lebensrealitäten.

Die Digitalisierung ist neben dem Klimawandel die zweite große Herausforderung, die unsere Zukunft bestimmen wird. Die digitale Transformation der VIG-Gruppe betrifft sowohl interne Prozesse und Abläufe als auch die Gestaltung unserer Produkte und Services. Bereits in wenigen Jahren wird die Hälfte unserer potenziellen Kundinnen und Kunden aus der Generation Y bestehen. Sie sind mit dem Internet aufgewachsen, haben ein deutlich höheres Anspruchsniveau an Auswahl und Servicebereitschaft und erwarten dementsprechend einen Versicherungspartner, der zu ihrer digitalen und flexiblen Welt passt. Auch im Zuge der COVID-19-Pandemie haben sich die digitalen Ansprüche verändert.

In zahlreichen Projekten entwickeln wir neue Lösungen, um den Kundennutzen zu erhöhen und die Kommunikation einfacher und schneller zu machen. Im Schnitt haben die VIG-Gesellschaften an die 180 Digitalisierungsprojekten laufen. Dabei werden sie vom in der VIG Holding angesiedelten VIG Digital Hub unterstützt. Die Zusammenarbeit mit der Innovationsplattform Plug & Play aus dem Silicon Valley bietet Kooperationsmöglichkeiten mit über 15.000 vorab geprüften Start-ups. Auch der gruppeninterne Innovationswettbewerb VIG Xelerate unterstützt Digitalisierungsprojekte. All diese Initiativen helfen beim Finden neuer Lösungen und schaffen gleichzeitig eine Kultur der Offenheit und Innovation.

180

Rund 180 Digitalisierungsprojekte treiben die VIG-Gesellschaften voran, um unter anderem innovative Services für Kundinnen und Kunden zu entwickeln.

Mag. Harald Riener (Porträt, © Ian Ehm)

Harald Riener

Zuständigkeitsbereiche:

Vertriebsinitiativen Privatkunden und SME, Assistance

„Wir fördern Solidarität und Verständnis“

Warum engagiert sich die VIG-Gruppe für Projekte, die sozialen und kulturellen Mehrwert schaffen? Welche Projekte unterstützt sie konkret?

Jedes Unternehmen kann auf lange Sicht nur als Teil eines funktionierenden Gemeinwesens erfolgreich sein. Das gilt auch für die VIG-Versicherungsgruppe. Daher unterstützen wir in unseren Märkten lokale Gemeinschaften. Im Besonderen fördern wir Projekte, die Solidarität und gegenseitiges Verständnis fördern. Gerade als Unternehmensgruppe, die bewusst auf Vielfalt setzt, auf Respekt vor lokalen Kulturen und anderen Erfahrungen, ist uns diese Haltung ein Anliegen. Denn Vielfalt kann nur fruchtbar sein, wenn sie mit Verständnis und Zusammenhalt Hand in Hand geht.

Entsprechend vielfältig ist unser Engagement. Die einzelnen VIG-Gesellschaften entscheiden, wofür sie sich einsetzen wollen, und passen ihre Aktivitäten an lokale Bedürfnisse und Gegebenheiten an. Bei vielen Projekten steht unser Hauptaktionär, der Wiener Städtische Versicherungsverein, als Partner zur Seite.

Im Jahr 2020 reagierten viele Gesellschaften mit Hilfsprogrammen auf spezifische Notlagen, die durch die COVID-19-Pandemie verursacht waren. Andere langjährige Projekte konnten unter den ungewöhnlichen Bedingungen nicht stattfinden, wie etwa das seit vielen Jahren beliebte „VIG Kids Camp“. 2019 hatten hier rund 500 Kinder aus 23 Ländern teilgenommen und neue Freundschaften geknüpft.

Der vom Hauptaktionär, dem Wiener Städtische Versicherungsverein, ins Leben gerufene „Social Active Day“ wiederum fand unter veränderten Vorzeichen statt. Alle Beschäftigten der VIG-Gesellschaften können einen Arbeitstag im Jahr für ehrenamtliches Engagement nutzen. Manche Aktivitäten – zum Beispiel die Mitarbeit in Wohnheimen für behinderte Menschen – waren 2020 nicht möglich. Aber auch unter den Bedingungen des Social Distancing gab es jede Menge soziales Engagement: 2.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 14 Ländern beteiligten sich am „Social Active Day“ im Jahr 2020.

2.300

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligten sich 2020 am „Social Active Day“.

Dr. Peter Thirring (Porträt, © Ian Ehm)

Peter Thirring

Zuständigkeitsbereiche:

Versicherungstechnik Sachversicherung und Kfz-Versicherung, Externe aktive Rückversicherung, Group IT, Betriebsorganisation

Gute Regeln, gutes Business

Wie stellt die VIG-Gruppe verantwortungsvolles Handeln in allen Gesellschaften sicher?

Die stetig umfangreicher werdende Regulatorik sowohl auf europäischer als auch auf lokaler Ebene sowie der daraus abzuleitende Handlungsbedarf stellen für die VIG-Gruppe eine der großen Herausforderungen aus Compliance-Sicht dar. Einerseits gilt es, die VIG Gesellschaften bei der rechtzeitigen Vorbereitung und Umsetzung gesetzliche Vorgaben zu unterstützen und anderseits die Einhaltung sicherzustellen bzw. zu überwachen. Dafür wurden zusätzliche Ressourcen in der Abteilung Group Compliance mit Länder- sowie Fachzuständigkeiten geschaffen. Das gruppenweite Compliance-Management-System wird kontinuierlich weiterentwickelt und stellt sicher, dass alle Regeln eingehalten werden.

Zu diesen Regeln zählt auch der Code of Business Ethics der VIG. Er gilt für die gesamte VIG-Gruppe und wurde 2019 grundlegend überarbeitet. Die insgesamt 15 Prinzipien umfassen die Einhaltung gesetzlicher, regulatorischer und interner Vorschriften und reichen vom Schutz der Menschenrechte, Nichtdiskriminierung und Umweltschutz bis hin zur Vermeidung von Interessenkonflikten, Korruptionsprävention, Datenschutz und Vermeidung von Geldwäsche.

Stichwort Geldwäsche: Diesem speziellen Risiko begegnen wir mit einem umfassenden Anti-Geldwäsche-System, das wir in allen Lebensversicherungsgesellschaften der Gruppe implementiert haben. Die knapp 30 lokalen Geldwäschebeauftragten stellen die Einhaltung lokaler Vorschriften sowie die Umsetzung der gruppenweiten Geldwäsche-Richtlinie sicher und werden dabei vom auf Ebene der VIG-Holding zentral implementierten Gruppen-Geldwäschebeauftragten unterstützt.

„Das gruppenweite Compliance-Management-System wird kontinuierlich weiterentwickelt und stellt sicher, dass alle Regeln eingehalten werden.“

Nicht unerwähnt möchte ich die Informationssicherheit und den Schutz sensibler Daten, die uns als Versicherung anvertraut wurden, lassen. Gerade im digitalen Zeitalter werden diese Themen immer wichtiger. Innerhalb der VIG-Gruppe sorgt ein Datenschutzmanagementsystem für die nötigen technischen Vorkehrungen. Ein monatliches Reporting über IT-Sicherheitsfälle hilft uns zudem, etwaige Schwachstellen sofort zu beheben. Zusätzlich zur IT-Sicherheitsrichtlinie gilt die Datenschutzleitlinie. Dabei ist die seit Herbst 2020 aktive Datenschutzkoordinatorin mit den lokalen Datenschutzverantwortlichen in regelmäßigem Austausch.