Baltikum

Das Baltikum umfasst die Länder Estland, Lettland und Litauen.

Baltischer Versicherungsmarkt

Der Versicherungsmarkt im Baltikum ist dadurch charakterisiert, dass viele Gesellschaften, die ihren Sitz in einem der drei Länder haben, über Zweigniederlassungen auch in den anderen beiden Märkten tätig sind. Dies führt zu einer überdurchschnittlich hohen Anzahl an Marktteilnehmern.

Marktentwicklung 1.–3. Quartal 2019 im Vorjahresvergleich

Baltikum – Marktentwicklung 1.–3. Quartal 2019 im Vorjahresvergleich (Balkendiagramm)
Quellen: Nationales Statistikforum Estland, Lettische Aufsichtsbehörde, Zentralbank der Republik Litauen

Die fünf größten Versicherungsgruppen des Baltikums halten einen Anteil am Gesamtprämienvolumen von rund 80%.

Mit einem Prämienplus von 6,6% setzte das Baltikum auch in den ersten neun Monaten 2019 seine positive Entwicklung der letzten Jahre fort. Dazu beigetragen haben vor allem Litauen und Lettland, welche ähnlich hohe Wachstumsraten (+7,9% bzw. +8,0%) verzeichnen konnten. In Estland legten die Prämieneinnahmen um 2,8% im Vergleich zum Vorjahr zu. Mit 47,5% stammt knapp die Hälfte der im Baltikum erwirtschafteten Prämien aus Litauen.

Das Prämienvolumen im Nichtlebenssektor konnte im 1.–3. Quartal 2019 um 6,6% zulegen. Den höchsten Zugewinn erzielte der lettische Versicherungsmarkt (+8,1%), gefolgt von Litauen (+7,6%) und Estland (+3,3%).

Auch die Prämieneinnahmen in der Lebensversicherung entwickelten sich in den ersten neun Monaten 2019 mit einem Plus von 6,7% positiv. Innerhalb des Baltikums weist Litauen mit einem Zuwachs von 8,5% das stärkste Wachstum bei den Lebensversicherungsprämien auf, gefolgt von Lettland (+7,5%) und Estland (+0,5%).

Die litauische Bevölkerung gab im Jahr 2018 durchschnittlich EUR 313 pro Kopf für Versicherungen aus. Der Betrag teilt sich in EUR 236 für Nichtlebens- und EUR 77 für Lebensversicherungen. Mit EUR 418 pro Kopf lag die Versicherungsdichte Estlands über dem Vergleichswert Litauens. Davon wurden EUR 351 in Nichtlebens- und EUR 67 in Lebensversicherungen investiert. Lettland wies die niedrigste Versicherungsdichte des Baltikums auf. Sie betrug insgesamt EUR 284. EUR 224 entfielen auf den Nichtlebenssektor, EUR 60 auf den Lebenssektor.

Marktanteile der grössten Versicherungsgruppen

Baltikum – Marktanteile der größten Versicherungsgruppen (Ringdiagramm)
Quellen: Nationales Statistikforum Estland, Lettische Aufsichtsbehörde, Zentralbank der Republik Litauen; Stand: 1.–3. Quartal 2019

VIG-Gesellschaften im Baltikum

In allen drei baltischen Staaten sind VIG-Versicherungsgesellschaften vertreten. In Estland befindet sich der Hauptsitz der Compensa Life sowie der Seesam. Beide Versicherungsgesellschaften sind über Zweigniederlassungen auch in Lettland und Litauen vertreten. In Lettland ist die BTA Baltic, die Zweigniederlassungen in Estland und Litauen hat, tätig. In Litauen ist die Compensa Nichtleben aktiv. Sie hält Zweigniederlassungen in Lettland und Estland.

Mit einem Marktanteil von 24,4% sind die VIG-Versicherungsgesellschaften die Nummer eins im Baltikum. In der Nichtlebensversicherung positionieren sie sich ebenfalls an erster, in der Lebensversicherung an dritter Stelle.

Finanzielle Leistungsindikatoren im Segment Baltikum

Prämienentwicklung

Prämienanteil nach sparten

Baltikum – Prämienanteil nach Sparten (Ringdiagramm)
Werte für 2018 in Klammer

Die verrechneten Prämien des Segments Baltikum erhöhten sich 2019 auf EUR 500,3 Mio. (2018: EUR 375,8 Mio.). Der signifikante Prämienanstieg von 33,1% im Vergleich zum Vorjahr ist vorrangig auf die Erstkonsolidierung der Versicherungsgesellschaft Seesam sowie auf die generell positive Entwicklung aller Versicherungssparten zurückzuführen. Das abgegrenzte Nettoprämienvolumen stieg im Jahr 2019 auf EUR 385,2 Mio. (2018: EUR 277,1 Mio.).

Ergebnis vor Steuern

Im Segment Baltikum konnte im Jahr 2019 das Ergebnis vor Steuern in Höhe von EUR 7,7 Mio. im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden (2018: EUR 2,1 Mio.). Diese Entwicklung resultiert vor allem aus der positiven Entwicklung der Combined Ratio sowie einem verbesserten Finanzergebnis.

Combined Ratio

Vorrangig aufgrund der geringeren Schadensätze sowohl in der Kfz-Haftpflicht- als auch in der sonstigen Sachversicherung verbesserte sich die Combined Ratio im Vergleich zum Vorjahr auf 97,7% (2018: 98,7%).